Die Stadt Eggenburg

Die Blütezeit der Stadt war zweifelsohne das 15. und 16. Jahrhundert. Der Pfingstmontag des Jahres 1411, der 4. Juni, ging in die Geschichte Eggenburgs als größter Tag der Stadt ein. Die Stände Österreichs versammelten sich hier, um den vierzehnjährigen Thronfolger der Habsburger, Albrecht V., für mündig zu erklären. Damit konnte er zum neuen Landesherrn ausgerufen werden. Fast der gesamte Adel und die Geistlichkeit waren an diesem Tag anwesend, die Chronik spricht von 600 Pferden in der Stadt. Eggenburg erlebte danach eine über ein Jahrhundert andauernde Blütezeit, die noch heute im Stadtbild ablesbar ist.

Das Stadtbild ist weiters von den beiden mittelalterlichen Kirchtürmen bestimmt, dem des Redemptoristenklosters und jenem der romanisch-gotische Stadtpfarrkirche St. Stephan. Gleich neben letzterer ist ein Karner zu besichtigen, der nicht nur zu Allerheiligen einer der eindrucksvollsten Niederösterreichs ist.

 

Darüber hinaus steht in Eggenburg der erste Museumsbau Niederösterreichs, das Krahuletz-Museum. Dazu und noch weitere Informationen finden Sie hier.

 

Eggenburg, dessen Zentrum schon ab der jüngeren Steinzeit besiedelt war, hat als Stadt seinen Ursprung während der Herrschaft der Babenberger in Niederösterreich (967-1246). Zur Sicherung des Gebietes gen Norden wurde um 1160/70 Eggenburg als befestigte Grenzstadt gegründet. 1277 wurden die Stadtrechte unter Rudolf von Habsburg erneuert.

So ist die spätmittelalterliche Stadtanlage als solche heute noch gegeben. Eggenburg ist noch heute auf einer Länge von 2 km von der mittelalterlichen Stadtmauer umgeben, an der man noch Pechnasen, Schießscharten, Zwingermauern und drei Wehrtürme entdecken kann. Steigt man den Kanzlerturm hinauf, liegt einem ganz Eggenburg zu Füßen.

 

Am großen, fünfeckigen Hauptplatz kann man nicht nur spätgotische Giebelhäuser, das Sgraffitohaus aus der Mitte des 16. Jahrhundert und das sogenannte Grätzl, die Stadterweiterung nach innen, bewundern. Neben der Mariensäule und der Pestsäule aus dem 18. Jahrhundert findet sich auch noch der Pranger, an dem bei der jährlichen Zeitreise ins Mittelalter nicht nur zänkische Weiber und trunksüchtige Männer angekettet werden.